Willkommen zu einem weiteren kulinarischen Abenteuer in Frankfurt! Heute stellen wir euch ein neu eröffnetes japanisches Ramen-Restaurant vor, das uns auf Anhieb begeistert hat. Schon wenige Wochen nach der Eröffnung hörten wir von diesem gemütlichen Lokal und wollten sofort hin. Damals war die Speisekarte noch überschaubar und bot lediglich drei verschiedene Ramen-Suppen und einige Currys an.
Trotz des überschaubaren Angebots sind wir gerne wiedergekommen. Was wir dort erlebten, verkörperte den Geist der japanischen Kochkunst – die Konzentration auf wenige köstliche Gerichte, die mit großer Sorgfalt und Hingabe immer weiter perfektioniert werden. Einfach und doch außergewöhnlich – genau das schätzen wir an der japanischen Küche.
Inzwischen ist die Speisekarte erfreulicherweise vielfältiger geworden – es gibt eine größere Auswahl an Vorspeisen und neue Ramen-Suppengerichte. Wir waren neugierig auf die neuen Kreationen und waren wieder einmal begeistert. Heute möchten wir euch mitnehmen in Nana’s Ramen und einige unserer Lieblingsgerichte vorstellen.
Restaurantprofil
- Name des Restaurants: Nana’s Ramen
- Adresse: Mainzer Landstraße 125, 60327 Frankfurt am Main
- Stil: Japanische Küche – Ramen
- Preis: ca. 20 – 30 EUR pro Person (inkl. Getränke und Trinkgeld)
Beginnen wir mit einer vegetarischen Vorspeise: Edamame Harumaki – eine japanische Frühlingsrolle mit einer Füllung aus Paprika, Glasnudeln und Salat.
Durch die Zugabe von Edamame erhalten die Teigblätter bzw. die Hülle der Frühlingsrolle eine natürliche grüne Farbe und einen milden, pflanzlichen Geschmack. Dieser harmoniert perfekt mit dem knackigen Salat, der süßen Paprika und den zarten Glasnudeln und sorgt für ein erfrischend knuspriges Mundgefühl. In Kombination mit der Yuzu-Chili-Sauce entfaltet sich ein wunderbar harmonisches Spiel aus frischen Zitrusaromen, einer leichten Schärfe und einer feinen Bitternote.
Als Nächstes präsentieren wir einen absoluten Klassiker aus Japan: Gyoza. Diese Teigtaschen sind mit einer herzhaften Mischung aus Hackfleisch, Karotten, Kohl, Mais und Schalotten gefüllt und mit einem unglaublich dünnen Teigmantel umhüllt.
Perfekt in der Pfanne gebraten, werden die Gyoza auf einer Seite goldbraun und knusprig, während die andere Seite zart und weich bleibt. Der dünne Teig ermöglicht eine schnelle Zubereitung in der Pfanne und nimmt nur wenig Öl auf, so dass die Teigtaschen locker bleiben und die saftige, aromatische Füllung gut zur Geltung kommt. Das Hackfleisch sorgt für eine kräftige Basis, Karotten und Mais für eine natürliche Süße. Der knackig-frische Wirsing und die pikanten Schalotten verbinden sich in jedem Bissen zu einer harmonischen Geschmackskombination.
Die Gyoza schmecken noch besser, wenn man sie mit einer Dipsauce aus Reisessig und Chiliöl kombiniert. Das gibt ihnen eine schöne Schärfe und Würze.
Katsuretsu oder auch “gefüllte Katsu” sind panierte und frittierte japanische Schnitzel, die mit verschiedenen Füllungen zubereitet werden. Im Nana’s Ramen werden insgesamt vier Stück serviert, die alle eine herrlich goldbraune, knusprige Kruste haben. Zwei der Schnitzel sind mit süßem Maispüree gefüllt, das durch seinen natürlich süßen Geschmack und seine weiche Textur einen angenehmen Kontrast zur knusprigen Panade bildet. Die anderen beiden Katserutsu enthalten eine grüne Paste aus Gemüse und Kräutern und sind mit schwarzen Sesamkörnern bestreut.
Dazu werden feine Streifen von geraspeltem Kohl serviert, die für eine erfrischende Abwechslung sorgen.
Um das Katsuretsu noch schmackhafter und saftiger zu machen, kann es in Tonkatsu-Sauce getunkt werden. Diese Soße zeichnet sich durch einen komplexen, herzhaft-süßen Geschmack aus, der leicht pfeffrig, leicht säuerlich und dezent scharf ist. Die Soße harmoniert perfekt mit der knusprigen Panade und unterstreicht die Aromen der Füllung.
Tsukune Cheese ist ein beliebtes Gericht in Izakayas (japanischen Bars) und Restaurants. Es besteht aus japanischen Fleischbällchen namens Tsukune, die mit geschmolzenem Käse überbacken werden.
Die Fleischbällchen sind fest, schmackhaft und mit einer verlockenden Mischung aus Sojasauce, Knoblauch, Ingwer und etwas Süße gut gewürzt. Der Käse, der beim Grillen knusprig wird und rauchige Aromen entwickelt, sieht nicht nur appetitlich aus, sondern verleiht den würzigen Fleischbällchen auch eine cremige Fülle.
Serviert werden die Fleischbällchen mit einer süßen Sojasauce, vermutlich einer Mischung aus Teriyaki und Dashi (japanische Brühe), die ein ausgewogenes Verhältnis von süß, salzig und umami aufweist. Diese Soße verleiht dem Gericht eine aromatische Tiefe und verstärkt so den herzhaften, üppigen Geschmack.
Um den unterschiedlichen Geschmäckern gerecht zu werden, gibt es in Nana’s Ramen verschiedene Nudelsorten. Jede Suppenbasis wird mit der Nudelsorte kombiniert, die ihren Geschmack am besten ergänzt. Die dünnen Nudeln sind zart und weich, während die dicken Nudeln kräftiger und bissfester sind.
Neben den klassischen Toppings gibt es bei Nana’s Ramen gegen einen kleinen Aufpreis viele weitere Optionen bzw. Toppings. Für den großen Hunger kann man zusätzlich Nudeln, Schweinefleisch, Hühnerstreifen oder Hackfleisch bestellen. Außerdem habt ihr eine große Auswahl an Extras wie Tsukune (drei würzige Fleischbällchen), Garnelen, Eier, extra Chili und verschiedene Gemüsesorten wie Aubergine, Zucchini, Mais und Tofu. So kann sich jeder sein Gericht individuell nach seinem Geschmack zusammenstellen.
Die Spezialität von Nana’s Ramen ist zweifellos Tori Paitan (鶏白湯, übersetzt “weiße Hühnersuppe“).
Tori Paitan ist eine klassische Ramen-Brühe, die sich durch ihre cremige Konsistenz, ihre weiße Farbe und ihren kräftigen, würzigen Geschmack auszeichnet. Ihre Ursprünge gehen auf das frühe 20. Jahrhundert in Japan zurück, als Köche begannen, nach Wegen zu suchen, den vollen Geschmack von Hühnerfleisch zu entfalten. Durch ständiges Experimentieren und Verfeinern entstand nach und nach Tori Paitan, das zu einem unverwechselbaren Merkmal der Ramen-Kultur in Japan wurde.
Tori Paitan wird zubereitet, indem Hühnerfleisch und -knochen lange gekocht werden, so dass sich Kollagen und Fett in der Brühe auflösen. Dadurch entsteht die charakteristische cremig-weiße Farbe und die dickflüssige Konsistenz. Während des Kochens werden Gewürze wie Salz und Sojasauce hinzugefügt, um den Geschmack zu intensivieren.
Das Ergebnis ist eine köstliche Brühe, die nicht nur reich an Geschmack, sondern auch an Proteinen, Kollagen und verschiedenen gesundheitsfördernden Nährstoffen ist.
Das 濃厚醤油鶏白湯ラーメン (Nōkō Shōyu Tori Paitan Ramen oder „Weiße Ramen mit Sojasauce und Hühnerbrühe”) im Nana’s Ramen bietet einen faszinierenden Einblick in die Kunst des japanischen Paitan. Die cremig-weiße Brühe entsteht durch stundenlanges intensives Kochen und Emulgieren von Hühnerknochen. Sie ist dickflüssig, reich an Umami und wird mit Sesamsamen bestreut, die ihr eine nussige Note und eine knusprige Konsistenz verleihen, und garniert mit zartem Chashu-Schweinefleisch, würzigem roten Ingwer, knackigen Sojasprossen und frischen Frühlingszwiebeln.
Miso Tori Paitan Ramen (味噌鶏白湯ラーメン, zu Deutsch „Weiße Ramen mit Miso-Hühnerbrühe“) ist ein köstliches Ramen-Gericht, das die reichhaltige, cremige Textur der Paitan-Hühnerbrühe mit der herzhaften Tiefe von Miso verbindet. Das Gericht wird mit süßem Mais, aromatischen Schalotten und würzigem Hackfleisch garniert und mit einer reichhaltigen Paitan-Brühe übergossen.
Die Brühe zeichnet sich durch den intensiven Umami-Geschmack des Miso und eine angenehme Salzigkeit aus. Die bissfesten Nudeln haben genau die richtige Konsistenz, um die reichhaltige Brühe aufzunehmen. Der süße Mais und die pikanten Schalotten harmonieren perfekt und bilden einen guten Ausgleich zum herzhaften Hackfleisch und der cremigen Brühe. Dieses Gericht ist wirklich ideal für alle, die es kräftig und herzhaft mögen.
Miso enthält von Natur aus viel Salz. Deshalb sollte man nicht zu viel davon essen. Wenn man nicht so viel Salz verträgt oder leichte Kost bevorzugt, sollte man mit dem Genuss der Brühe eher vorsichtig sein.
Ebi Shio Ramen (海老塩ラーメン oder “Garnelen-Salz-Ramen” auf Deutsch) ist ein köstliches Ramen-Gericht mit einer klaren, leichten Brühe, die sich von den reichhaltigeren Paitan-Suppen unterscheidet. Die Brühe basiert auf Shio (japanisch für „Salz“) und hat einen reinen, herzhaften Geschmack. Gewürzt wird sie mit Shirasu, kleinen getrockneten Garnelen, die ihr einen salzigen Umami-Geschmack verleihen.
Zu den Standardbeilagen gehören Frühlingszwiebeln, Sprossen und ein gegrillter Garnelenspieß. Wir haben zusätzlich Chashu-Schweinefleisch bestellt und das Ganze mit etwas Chilipaste aufgepeppt. Die dünnen, bissfesten Nudeln harmonieren perfekt mit der Shio-Brühe und unterstreichen die feinen Aromen, ohne sie zu überdecken.
Das Highlight von Ebi Shio Ramen sind die gegrillten Garnelen, die durch einen zarten, rauchigen Geschmack überzeugen. Die leicht gerösteten Shirasus und der Knoblauch sorgen für ein dezentes Röstaroma und eine köstliche Umami-Note, die einen schönen Kontrast zur leichten Brühe bilden. Für die perfekte Schärfe unserer Brühe und um den gegrillten Garnelen noch mehr Pep zu verleihen, haben wir eine besonders scharfe Chilipaste (Stufe 2, die schärfste Variante) bestellt. Diese intensiv würzige Paste ergänzt die natürliche Süße der Garnelen auf ideale Weise und verleiht jedem Bissen eine aufregende Note.
Die Einführung von Ramen in Japan geht auf das Jahr 1912 zurück, als japanische Reisende aus China nach Yokohama zurückkehrten und die Nudelsuppe mitbrachten. Dieser kulturelle Austausch wurde durch den Freundschafts- und Handelsvertrag von 1871 zwischen Japan und Qing-China gefördert, der die Einwanderung von Chinesen ermöglichte und zur Gründung von Chinatowns in den großen Hafenstädten wie Yokohama, Kobe und Nagasaki führte. Eines der ersten Ramen-Restaurants in Japan war „Rairaiken“, das 1910 in Asakusa, Tokio, eröffnet wurde.
Ramen-Nudeln haben ihre Wurzeln in China, wurden aber in Japan weiterentwickelt und populär gemacht. Zu den verschiedenen Geschmacksrichtungen gehören unter anderem Brühen auf Basis von Sojasauce, Salz oder Miso sowie der heute vorgestellte Hühnchen-Paitan. Bei Nana’s Ramen kann man auch scharfe Brühen wie Tantanmen (特製担々ラーメン) mit Chili probieren.
Außerdem gibt es saure Brühen, die an Soba erinnern, Tomatenbrühen nach europäischem Vorbild und sogar Currybrühen. Besonders beliebt ist der Tonkotsu-Stil aus Kyushu, der für seine reichhaltige und cremige Schweineknochenbrühe bekannt ist.
In der Welt der japanischen Ramen gibt es noch viel zu entdecken, und Nana’s Ramen ist ein guter Anfang. Begleite uns gern auf unserer köstlichen Entdeckungsreise!