Heute möchten wir euch eines der authentischsten japanischen Restaurants in Frankfurt vorstellen, das uns von einer guten Freundin empfohlen wurde: das Kushiya Ichikawa. Es wurde von allen Seiten so sehr gelobt, dass uns gesagt wurde, wer einen Foodblog über authentische asiatische Küche führt und dieses Restaurant nicht erwähnt, dem fehlt etwas Wichtiges. Also machten wir uns auf den Weg – und was soll ich sagen? Wir waren sofort begeistert! Seitdem kommen wir immer wieder hierher, um für euch unsere Lieblingsgerichte zu entdecken und auszuprobieren.
Schon beim Betreten fühlt man sich direkt nach Japan versetzt. Die gemütliche Atmosphäre fängt den wahren Geist eines traditionellen Izakayas ein: warmes Licht und eine intime Atmosphäre schaffen eine gemütliche, heimilge Stimmung. Das Restaurant ist sehr klein, dafür aber umso einladender – hier wird auf Qualität statt Quantität gesetzt. Die handgeschriebene Speisekarte und die liebevoll illustrierten Gerichte an den Wänden machen es dem Gast leicht, sich einen Überblick über das Angebot zu verschaffen.
Restaurantprofil
- Name des Restaurant: Kushiya Ichikawa (siehe Speisekarte hier)
- Adresse: Grempstraße 18, 60487 Frankfurt am Main
- Stil: Japanische Küche – Tapas, Sashimi, Frittiertes, Spieße, Gegrilltes, Nudeln, Reisgerichte, Suppen
- Preis: ca. 35 – 55 EUR pro Person (inkl. Getränke und Trinkgeld)
Auch heute haben wir wieder eine köstliche Auswahl an Gerichten für euch vorbereitet – los geht’s!
Den Anfang macht eine exquisite Vorspeise: ein beeindruckendes Sashimi-Trio (S1. 海鮮三種盛 – Kaisen Sanshu Mori) aus flambiertem Bonito, Lachstatar und leicht angeflammten Jakobsmuscheln.
Links die zarten Jakobsmuscheln, deren natürliche Süße durch eine leichte Karamellisierung perfekt zur Geltung kommt. Frischer Kaviar verleiht ihnen ein saftig-salziges Aroma, während fein gehackte Zwiebeln und Microgreens einen knackig-aromatischen Akzent setzen.
In der Mitte wartet das herrlich cremige Lachstatar, das mit Sojasauce verfeinert eine angenehm herzhafte Note erhält. Die glatte, butterweiche Textur wird wunderbar ergänzt durch Zwiebeln und Frühlingszwiebeln, die einen Hauch von Schärfe beisteuern. Dünne Nori-Blätter auf der Oberseite sorgen für einen dezent salzigen, leicht fischigen Geschmack, der wunderbar mit dem zarten Lachs harmoniert.
Rechts haben wir den flambierten Bonito, der eine etwas festere, aber dennoch zarte Konsistenz hat. Sein Geschmack ist vollmundig mit einer feinen Umami-Note, die durch ein dezentes Raucharoma intensiviert wird. Ein Schuss Sojasauce und frische Kräuter runden die Komposition perfekt ab.
Diese kunstvoll angerichtete Vorspeise ist nicht nur ein optisches Highlight, sondern auch eine wahre Geschmacksexplosion – ein multisensorisches Erlebnis, das die Eleganz der japanischen Sashimi-Tradition auf den Punkt bringt.
Im Kushiya Ichikawa ist die Auswahl an Sashimi zwar überschaubar, aber jede Portion ein Highlight. Hier haben wir eine seltene und außergewöhnliche Entdeckung gemacht: S3. Tori Reba Sashimi (鶏レバー刺身) – Hühnerleber Sashimi oder auch Kikok Hühnerleber Sous-Vide. Dieses besondere Sashimi-Gericht wird mit größter Sorgfalt zubereitet: Die Leber wird bei niedrigen Temperaturen schonend im Vakuum gegart, wodurch sie ihre zarte, seidige Konsistenz und ihr volles, natürliches Aroma behält.
Mit Ingwerpaste, Wasabi und einer Prise weißem Sesam serviert, bietet jeder Bissen eine delikate Balance aus frischen und kräftigen Aromen. Die rosa-rote Leber glänzt unter einem feinen Film aus Knoblauchöl, der ihre würzige Note gekonnt unterstreicht.
Einfach kurz in die Sojasauce eintauchen und schon entfaltet sich ein Geschmackserlebnis voller Umami: weich, butterzart und so delikat, dass es förmlich auf der Zunge zergeht.
Für alle, die eine erfrischende Vorspeise suchen, empfehlen wir den Gemüseteller: A1. Ohitashi (ほうれん草と揚げ豆腐のおひたし). Dieser wird kalt serviert und besteht aus blanchiertem Spinat und knusprig gebratenem Tofu.
Der Spinat besticht durch seine hellgrüne Farbe, seine zarte Textur und seinen klaren, frischen Geschmack. Der gebratene Tofu hingegen ist außen knusprig und goldbraun, während er innen weich und mild im Geschmack bleibt. Die Bonito-Flocken auf der Oberfläche verleihen dem Gericht eine rauchig-salzige Tiefe, während das Dashi-Dressing mit seiner subtilen süß-salzigen Note die natürlichen Aromen der Zutaten perfekt zur Geltung bringt.
Ein absolutes Muss folgt: S10. Wagyu Yanagawa (和牛の柳川風). Diese außergewöhnliche Kreation vereint zart geschmortes Wagyu-Rindfleisch, Schwarzwurzeln, Zwiebeln und cremiges Rührei in einer wohltuenden Brühe.
Wagyu-Fleisch ist bekannt für seine besonders zarteTextur, die auf die sorgfältige Aufzucht der Tiere zurückzuführen ist. Die stressfreie Aufzucht mit nährstoffreichem Futter führt zu einer fein marmorierten Struktur, das Fleisch zergeht förmlich auf der Zunge und entfaltet einen vollen, buttrigen Geschmack.
Die Schwarzwurzeln verleihen dem Gericht eine erdige, leicht nussige Note und bilden mit ihrer festen Textur einen wunderbaren Kontrast zum zarten Fleisch und dem samtigen Rührei. Letzteres wurde schonend gegart und hat eine weiche, samtige Konsistenz.
Die zart gebratenen Zwiebeln verfeinerte Umami-Brühe bringt eine süße Note ins Spiel, die die herzhaften Aromen perfekt ausbalanciert. Jeder Löffel ist ein Genuss – zart, vollmundig und zum Dahinschmelzen. Genuss pur!
E5. Gyūtan (牛タン) ist eine köstliche Spezialität aus der japanischen Stadt Sendai, die kurz nach dem Zweiten Weltkrieg entstand und sich seitdem zu einem beliebten Klassiker in vielen Izakayas entwickelt hat. Das Gericht besteht aus zart gegrillter Rinderzunge, die mit Salz und ein wenig Wasabi gewürzt wird. Dazu gibt es frische Frühlingszwiebeln, knackigen Salat, saftige Cherrytomaten und einen Spritzer Limette.
Die Rinderzunge überzeugt durch ihre zarte Textur, ihren vollmundigen, fleischigen Geschmack und eine feine Fettschicht. Die krosse Außenseite sorgt für ein angenehmes Raucharoma, während das Innere saftig und zartrosa bleibt. Der Geschmack ist herzhaft und würzig, und die dezente Schärfe des Wasabi rundet das Ganze wunderbar ab.
Ein Spritzer Limette verleiht eine erfrischende Zitrusnote, während die knackigen Frühlingszwiebeln und der frische Salat eine gewisse Leichtigkeit schaffen. Die süßen Kirschtomaten ergänzen die kräftigen Aromen harmonisch und sorgen für ein außergewöhnlich ausgewogenes Geschmackserlebnis.
B5. Buta Kimchi (豚キムチ) ist ein gedämpftes Gericht aus zartem Schweinebauch und würzigem Kimchi – eine köstliche Verschmelzung koreanischer Aromen mit der Raffinesse der japanischen Küche.
Die hauchdünn geschnittenen Schweinebauchscheiben entfalten ihren vollen Geschmack und harmonieren perfekt mit der milden Schärfe und feinen Säure des Kimchi. Obwohl das Kimchi etwas milder ist als die traditionelle koreanische Variante, verleiht die Würze des fermentierten Gemüses dem kräftigen Schweinefleisch eine angenehme Tiefe.
Das Gericht wird leicht suppig serviert und mit knackigen Frühlingszwiebeln, frischem Blattsalat, süß-säuerlichen Kirschtomaten und einem Klecks cremiger Mayonnaise garniert. Knackige Sojasprossen und Zwiebeln runden das erfrischend würzige Buta Kimchi ab.
Weiter geht es mit E8. Kräuterseitlinge in Tare-Sauce (椎茸). Die zarten Pilze bestechen durch ihre runzlige Oberfläche, die ihre saftige Fülle bewahrt. Ihre fleischige Textur und der ausgeprägte Umami-Geschmack werden durch die süß-würzige Tare-Sauce harmonisch unterstrichen.
Frische Frühlingszwiebeln verleihen dem Gericht mit ihrer leichten Schärfe eine zusätzliche geschmackliche Dimension, während ein Bett aus knackigem Wirsing für angenehmen Biss sorgt. Dieses Gericht überzeugt durch seine schlichte Zubereitung und die perfekte Balance zwischen Frische und Umami.
In den Izakaya-Restaurants gehört gegrilltes Hühnchen zu den absoluten Favoriten. Fast alle Teile des Huhns landen auf dem Spieß: von saftigen Fleischbällchen bis hin zu zarten Hühnerherzen, knuspriger Haut und würzigen Hühnermägen. Bei Kushiya Ichikawa gibt es alles – und jedes Gericht ist es wert!
Unsere Empfehlung: D6. Hühnerfleischbällchen mit Tare-Sauce und cremigem Eigelb (Tsukune – つくね).
Die zarten, saftigen Fleischbällchen werden kunstvoll auf einem Bambusteller angerichtet und mit frischen Kräutern garniert. Außen leicht gegrillt, entfalten sie eine rauchige Note, innen sind sie herrlich zart und aromatisch.
Der Clou: der Dip aus Eigelb und Tare-Sauce. Dafür zuerst das Eigelb mit der Tare-Sauce gut verrühren. Dann die Fleischbällchen darin eintauchen. Diese saugen die Soße auf und es entsteht eine leckere Kombination aus der cremigen Tare-Eigelb-Sauce und herzhaftem Hähnchenfleisch.
Ein absolutes Muss unter den Grillspießen ist die Nummer D7. Sasami (ささみ) – zartes Hähnchenfilet mit Wasabi.
Der Sasami-Spieß besticht durch seine goldbraune, leicht gebräunte Kruste und sieht einfach zum Anbeißen aus. Er wird mit kleinen Wasabiwürfeln und einer Prise Nori verfeinert. Beim Erhitzen entfaltet der Wasabi sein volles Aroma – die intensive Schärfe steigt einem direkt in die Nase. Das Hähnchenfilet selbst ist butterzart und hat eine feine, natürliche Süße.
Kleiner Tipp: Der Wasabi verleiht dem Gericht eine belebende, erfrischende Schärfe und ist ideal für Liebhaber scharfer Speisen. Wer es milder mag, kann statt Wasabi auch Ume (eine japanische Pflaume) dazubestellen. Diese Variante verleiht dem Spieß eine fruchtig-säuerliche Note mit dezenter Süße.
Als nächstes kommen japanische Würstchen auf den Grill – E3. Arabiki Uinna (あらびきウインナ). Die prallen, saftigen Leckerbissen erinnern an eine typisch deutsche Bratwurst, tragen aber eine unverkennbare japanische Handschrift.
Serviert mit cremiger Mayonnaise und würzigem Senf glänzen sie verführerisch und lassen einem das Wasser im Mund zusammenlaufen. Ihr Geschmack vereint eine harmonische Mischung aus süßen und rauchigen Noten mit einer herrlich vollmundigen und saftigen Textur.
Izakayas sind bekannt für ihre frittierten Spezialitäten wie z.B. das allseits beliebte Karaage, und Kushiya Ichikawa ist da keine Ausnahme. Doch unter all den knusprigen Köstlichkeiten sticht hier das Katsu besonders hervor.
Bei Katsu handelt es sich um ein paniertes und frittiertes Hacksteak, das im Kushiya Ichikawa in verschiedenen Varianten angeboten wird – mit Hühnchen, Rind- oder Schweinefleisch. Ein echtes Katsu-Highlight ist F6. Menchikatsu (牛タンメンチカツと半熟卵カツ). Dieses Gericht setzt dem Ganzen die Krone auf, indem es eine ziemlich ungewöhnliche Zutat verwendet: fein gehackte Kalbszunge, die für einen besonders reichen und intensiven Geschmack sorgt.
Schon beim ersten Biss ist man hin- und weg: Die goldbraune, knusprige Hülle gibt den Blick auf eine saftige, zartschmelzende Füllung frei. Die Panade wird gleichmäßig über das gesamte Fleischstück verteilt und dick aufgetragen und die Kruste ist unglaublich knusprig und luftig. Die Kalbszungen-Füllung ist reichhaltig, zart, leicht süßlich und enthält viel intramuskuläres Fett, was ihr einen kräftigen, vollmundigen, fleischigen und befriedigenden Geschmack verleiht.
Dazu wird eine cremige Mayonnaise und Tonkatsu-Sauce serviert, eine süß-saure Sauce, die die herzhaften Aromen perfekt ergänzt. Frische Salatblätter, süße Kirschtomaten und fein geraspelter Kohl sorgen für eine erfrischende Balance. Und last but not least ein halbgekochtes, paniertes Ei mit leuchtend orangefarbenem Eigelb.
G7. Oyakodon (親子丼) ist ein beliebtes japanisches Gericht, das aus einer Schüssel Reis mit zarten Hühnerschenkeln, zartem Rührei und einer Reihe an Toppings besteht. Der Name Oyakodon, der ins Deutsche übersetzt „Schüssel für Eltern und Kinder“ bedeutet, spiegelt auf poetische Weise die harmonische Verbindung von Henne und Ei wider.
Das Gericht wird mit fein geschnittenen Frühlingszwiebeln, scharfem roten Ingwer und einer Prise zerriebenem Nori serviert, das dem Gericht Farbe und Aroma verleiht. Das halbgekochte, cremige Rührei verschmilzt perfekt mit den zarten, entbeinten Hühnerschenkeln.
Darunter verbirgt sich eine duftende Reisschicht, deren Körner in einer milden, schmackhaften Brühe schwimmen. Durch die suppige Konsistenz ist dieses Gericht besonders wohltuend und sättigend. Die süßen, weichen Zwiebeln verbinden alle Aromen miteinander und machen das Gericht zu einem einfachen, aber herzerwärmenden Schmankerl.
Bereitet euch auf ein kulinarisches Paradies vor – mit unserem letzten Hauptgericht für heute – G11. Wagyudon (A5和牛肩ロース好き丼). Diese luxuriöse Reisschale ist mit exquisitem Wagyu-Rindfleisch gefüllt, das für seine unvergleichliche Marmorierung und sein zartes Fleisch bekannt ist. Es zergeht buchstäblich auf der Zunge und lässt alle Sorgen dahinschmelzen.
A5 Wagyu, eine der renommiertesten Rinderrassen Japans, wird seit 1956 gezüchtet. Die einzigartige Marmorierung des Fleisches erinnert an eine Ansammlung von Schneeflocken und sorgt für einen intensiven, kräftigen Geschmack sowie eine saftige, buttrige Textur.
Das Wagyu wird auf duftendem, leicht geröstetem Reis serviert und mit einem weich gekochten Ei garniert. Das goldene Eigelb, cremig und verführerisch, ergießt sich wie eine seidige Sauce über Fleisch und Reis.
Der rote Ingwer sorgt für eine frische Schärfe, die Frühlingszwiebeln und der Sellerie für einen knackigen Biss und die karamellisierten Zwiebeln runden den Geschmack ab. Zusammen verwandeln sie jeden Bissen in ein unvergleichliches Geschmackserlebnis, ein kulinarisches Paradies eben!
Danke, dass du bis hierher gelesen hast! Der Artikel ist etwas länger geworden, aber bei so vielen tollen Gerichten konnten wir einfach keines auslassen. Bevor wir zum Schluss kommen, werfen wir noch einen kurzen Blick auf zwei hausgemachte Desserts: Sesam- und Matcha-Eis.
Das Sesameis ist herrlich cremig und gleichzeitig erfrischend, fast wie ein Sorbet. Es ist leicht und nicht zu schwer oder milchig. Die leichte Süße bringt das nussige Aroma des Sesams perfekt zur Geltung. Das Ergebnis ist ein milder, erdiger Geschmack mit warmen, gerösteten Noten, pur und unvergesslich.
Die Matcha-Eiscreme verbindet eine leichte Süße mit der natürlichen Bitterkeit des Tees. Der grasig-herbe Geschmack des Matcha-Grüntees ist unverwechselbar. Abgerundet wird das Eis mit einer süßen roten Bohnenpaste.
Diese Desserts sind einfach, aber liebevoll zubereitet und der perfekte Abschluss einer rundum gelungenen Mahlzeit!
In einem Izakaya beginnt man in der Regel mit Vorspeisen und Sashimi, geht dann zu geschmorten oder gegrillten Gerichten über und genießt schließlich ein herzhaftes Hauptgericht oder eine Suppe und, wenn man möchte, ein Dessert. Im Gegensatz zu einem gewöhnlichen Restaurantbesuch, bei dem man alles auf einmal bestellt, geht es im Izakaya ruhiger zu: Man bestellt zwei oder drei Gänge auf einmal, genießt und bestellt je nach Appetit nach.
Im Kushiya Ichikawa erlebt man ein echtes japanisches Izakaya. Mit nur wenigen Tischen und einer überschaubaren Anzahl an Gästen werden die Speisen schnell serviert, so dass man jedes Gericht ohne lange Wartezeiten in vollen Zügen genießen kann. Die Speisekarte reicht von Sashimi über Frittiertes, Grillspieße und Grillgericht bis hin zu Reis– und Nudelgerichten in verschiedenen Variationen – alles mit größter Sorgfalt zubereitet.
Die Auswahl ist riesig und für jeden Geschmack ist etwas dabei. Es empfiehlt sich, eine Woche im Voraus zu reservieren – wer spontan vorbeikommt, bekommt wahrscheinlich keinen Platz mehr!