Grüne Idylle im Herzen Münchens: Genieße echte bayerische Küche im historischen Hirschgarten

Auf unserem Blog möchten wir euch vor allem die authentische asiatische Küche in Deutschland näher bringen. Wir stellen euch Restaurants vor, die wir persönlich getestet haben und die uns durch ihr Ambiente, ihren Service und natürlich durch ihr authentisches und leckeres Essen überzeugt haben. Im Idealfall findet ihr so Inspiration für euren nächsten Restaurantbesuch und entdeckt eine kulinarische Welt, die euch sonst vielleicht verborgen geblieben wäre.

Von Zeit zu Zeit weichen wir jedoch von unserem ursprünglichen Konzept ab und erkunden für euch andere Küchen in der vielfältigen Gastronomieszene Deutschlands – ob afrikanisch, italienisch oder eben gutbürgerlich deutsch. In diesem Sinne möchte ich passend zum Oktoberfest (Wiesn) zu meinen Wurzeln zurückkehren und euch einen Münchner Biergarten vorstellen, der uns bei unserem letzten Besuch in dieser Stadt einen unvergesslichen Sommerabend beschert hat.

Restaurantprofil

Deftiges bayerisches Essen, jede Menge Maß Bier, viele fröhliche Menschen und als Highlight ein kleines Gehege mit Dutzenden von Hirschen – heute führt der Weg in den Königlichen Hirschgarten in München. Mit über 8.000 Sitzplätzen gilt er als größter Biergarten der Welt. Urig, gemütlich und naturnah ist er auch bei den Münchnern selbst sehr beliebt. Er besticht durch seine ruhige und zugleich lebhafte Atmosphäre, eine ausgezeichnete bayerische Küche und für Münchner Verhältnisse faire Preise.

Der idyllische Hirschgarten, eine weitläufige Parkanlage, diente einst den bayerischen Königen als Jagdrevier. Diese historische Umgebung verleiht dem Biergarten eine ganz besondere Stimmung. Im Vergleich zu anderen beliebten Biergärten in München, wie dem Hofbräuhaus oder dem Chinesischen Turm, herrscht hier oft eine ruhigere und entspanntere Atmosphäre, die viele Münchner zu schätzen wissen. Der Hirschgarten ist ein perfektes Ausflugsziel für Familien, da Spielplätze und das Hirschgehege vor allem die jüngsten Besucher begeistern.

Der Biergarten gliedert sich in drei Hauptbereiche, einen bedienten Innenbereich mit ca. 500 Plätzen, einen bedienten Außenbereich mit ca. 1.200 Plätzen und einen Selbstbedienungsbereich mit ca. 7.000 Plätzen. Im bedienten Bereich wird bayerische Küche à la carte angeboten. Im Selbstbedienungsbereich, dem Herzstück des Biergartens, können die Gäste traditionell ihr eigenes Essen mitbringen und dazu ein frisch gezapftes Bier vom Fass genießen.

Es gibt eine Selbstbedienungstheke und eine Schankanlage: Einfach einen Maßkrug aus dem Regal nehmen, mit kaltem Wasser auf Temperatur bringen und bestellen. Es gibt eine große Auswahl an bayerischen Bieren, darunter auch das berühmte Augustiner, das frisch aus dem Holzfass ausgeschenkt wird.

Gleich daneben gibt es ein vielfältiges Angebot an bayerischen Spezialitäten wie Brezn, Obatzda, Steckerlfisch, Hendl und Schweinshaxen. Keine Gourmetküche – aber authentisch und lecker.

Unser absolutes Highlight an diesem Sommerabend und einer der Hauptgründe, warum wir uns so wohl gefühlt haben und gar nicht mehr gehen wollten, ist das parkeigene Damwildgehege. Auf einem weitläufigen Areal von ca. 2 Hektar bewegt sich eine Hirschfamilie frei. Mit etwas Geduld kann man die Tiere auch füttern, was vor allem für Kinder ein großer Spaß ist. Dabei sollte man aber auf die Fressgewohnheiten der Tiere achten – so kann man z.B. Grashalme aus der unmittelbaren Umgebung, Salat oder auch Brot als Futter verwenden (aber am besten vor Ort noch einmal über die Regeln informieren). Kleine Leckerbissen für die Tiere kann man auch am Futterautomaten erwerben.

Nun aber zum kulinarischen Teil, der auch heute wieder einmal nicht zu kurz kommen soll.

Natürlich darf in keinem Biergarten das Bier fehlen! Im Selbstbedienungsbereich wird Augustiner Helles oder alternativ Radler ausgeschenkt. Dieses Bier gehört zu den bekanntesten Münchner Biersorten und hat weit über die Stadtgrenzen hinaus Kultstatus erlangt. Gebraut wird es von der Augustiner-Bräu Brauerei, die auf eine beeindruckende Tradition zurückblicken kann: Sie wurde 1328 gegründet und ist damit eine der ältesten Brauereien Münchens. Bis heute befindet sie sich in Privatbesitz – eine Seltenheit in einer Zeit, in der viele Brauereien Teil großer Konzerne geworden sind.

Neben dem Hellen gibt es weitere Sorten wie Dunkelbier, Weißbier, Märzen, Kellerbier und Bockbier.

Empfehlenswert sind aber auch Tegernseer oder Kaltenberg.

Die Tegernseer Brauerei wurde im Jahr 1050 gegründet und ist damit eine der ältesten Brauereien Deutschlands. Ursprünglich als Klosterbrauerei für die Mönche des Tegernseer Klosters gedacht, entwickelte sich die Brauerei im Laufe der Jahrhunderte. Auch hier habt ihr die Wahl zwischen Hellem, Dunklem und Weißbier.

Das Kaltenberg ist aus der König Ludwig Brauerei hervorgegangen, die 1980 von Prinz Ludwig von Bayern gegründet wurde und damit eine Tradition fortsetzt, die bis ins 14.  Jahrhundert zurückreicht. Die Brauerei selbst ist eng mit der Geschichte der bayerischen Könige verbunden. Neben den drei klassischen Sorten gibt es auch ein Pils.

Das ist natürlich nur ein Auszug der angebotenen Biersorten. Schaut euch einfach vor Ort um und entscheidet nach eurem Geschmack.

Nun zum Essen. Wir haben uns für eine klassisch bayrische Mahlzeit entschieden. Schweinshaxe, ein halbes Hähnchen, Obazda mit Brezn und zwei kleine frische Salate aus der Selbstbedienungstheke.

Obazda ist eine bayerische Käsezubereitung, die traditionell als Brotaufstrich serviert wird und aus Camembert oder Brie, vermischt mit Butter, Frischkäse oder Quark, sowie Gewürzen wie Paprika, Salz, Pfeffer und Knoblauch besteht. Oft wird ein Schuss Bier hinzugefügt, um den Geschmack zu intensivieren. Das Ganze wird mit frischen roten Zwiebeln verfeinert und mit Frühlingszwiebeln garniert. Die Kombination aus mildem Käse und Gewürzen verleiht dem Obazda eine leicht pikante Note. Der Paprika sorgt für eine milde Schärfe und eine schöne Farbe, die Butter für eine cremige Textur. Obazda ist herzhaft und würzig und passt gut zu frischem Brot oder Brezeln, z.B. als Teil einer Brotzeitplatte. Einfach etwas Obazda auf eine Brezel streichen, ein paar frische Zwiebeln dazu und fertig! Trotz der einfachen Zubereitung ist es für mich jedes Mal ein Highlight.

Die Schweinshaxe (bayerisch: “Haxn“) ist so, wie sie sein soll: herzhaft und deftig. Perfekt gebräunt mit knuspriger Haut und gleichzeitig zartem, saftigem Fleisch – vor allem die Schwarte, die knusprige äußere Hautschicht des Schweins, die beim Braten eine appetitliche Kruste bildet, inklusive der darunter liegenden, zart schmelzenden Fettschicht. Das Aroma wird durch Gewürze wie Kümmel und Knoblauch verstärkt. Dazu passt ein frischer bayerischer Kartoffelsalat, leicht säuerlich, mit Frühlingszwiebeln, Essig und Öl zubereitet.

Das halbe Hendl (bayerisch: „a halbes Hendl“) schmeckt herzhaft, ist herrlich saftig und hat wie die Haxn eine knusprige Haut. Es wird über offenem Feuer gegrillt oder im Holzkohleofen gegart, was ihm ein intensives Raucharoma verleiht. Eine aromatische Kräuter- und Gewürzmischung sorgt für den kräftigen Geschmack des Fleisches.

Um das deftige und gehaltvolle Essen etwas auszugleichen, haben wir zwei kleine Salate bestellt. Diese bestehen aus frischen Gurken, Tomaten, Paprika, Radieschen und Frühlingszwiebeln. Auch hier gilt: einfach, aber gut.

Der Königliche Hirschgarten in München überzeugt mit gemütlicher Biergartenatmosphäre, traditioneller bayerischer Küche und einer großen Auswahl an regionalen Bieren. Besonders attraktiv sind der großzügige Selbstbedienungsbereich und das Hirschgehege, das vor allem Kinder begeistert. Hier lässt sich bayerische Lebensart in vollen Zügen genießen – bei leckerem Essen, kühlem Bier und entspannter Atmosphäre inmitten der Natur.

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