Heute nehmen wir euch mit auf eine Reise in die Vergangenheit. Wir entdecken das bezaubernde Städtchen Teror und die lebendige Mischung aus Kultur und Natur, die Gran Canaria ausmacht.
Vor der imposanten Bergkulisse und dem strahlend blauen Himmel strahlt Teror etwas Beruhigendes aus. Ein flüchtiger Blick genügt, um die Schönheit der Natur zu erkennen und den Kopf frei zu bekommen.
Bei einem Spaziergang durch die engen Gassen entdecken wir bunt bemalte Häuser mit traditionellen spanischen Balkonen, die Teror mit ihren kunstvoll verzierten Geländern einen ganz besonderen Charme verleihen. Fast scheint es, als hätte jedes Gebäude hier seine eigene Geschichte zu erzählen.
Die majestätische Kirche Basílica de Nuestra Señora del Pino thront mitten in Teror. Sie ist eine wichtige Pilgerstätte für die Einheimischen und zieht jedes Jahr tausende Besucher an. Die hohen Türme und die prächtige Fassade zeugen von den tief verwurzelten religiösen Traditionen der Stadt.
Am 8. September findet in Teror das wichtigste Fest der Insel statt. Die Fiesta de la Virgen del Pino zieht jedes Jahr Tausende von Pilgern aus ganz Gran Canaria an, um die Jungfrau Maria, die Schutzpatronin Gran Canarias, zu ehren. Rund um die Basilika finden religiöse Prozessionen und Messen statt, die von traditioneller kanarischer Musik und Tänzen begleitet werden. Wer neugierig ist, sollte sich diesen Termin vormerken!
Abseits des Trubels ist es relativ ruhig in den Straßen der Stadt. Wir hören das ferne Rauschen des Meeres und blicken auf die alten Gipfel Gran Canarias im Hintergrund, die sanft den azurblauen Himmel zu streicheln scheinen. Vor der Basilika steht eine jahrhundertealte Pinie. Seine Äste breiten sich wie ein Symbol der Hoffnung und Stärke aus und spenden den Menschen Schatten.
Nur wenige Minuten von der Basilika entfernt, finden wir uns plötzlich in einer rustikalen Naturlandschaft wieder: In der Ferne hört man Hunde bellen, Hähne krähen und grüne Wälder erstrecken sich über die sanften Hügel rund um Teror.
Unweit der Straßen von Teror befindet sich der Eingang zu einem Wanderweg der besonderen Art – dem Barranco del Álamo. Versteckt in den grünen Hügeln, fernab vom Trubel des Dorfes, liegt dieser Pfad abseits der ausgebauten Wege.
Der Weg führt durch eine Schlucht, umgeben von üppiger Vegetation und hohen Felswänden. Unterwegs müssen wir oft über umgestürzte Bäume klettern, steiniges Gelände überqueren und durch dichten Wald wandern. Wir sind ganz allein mit der Natur – saftiges Grün, endloser Himmel und der Boden unter unseren Füßen. Das Zwitschern der Vögel verstärkt das Gefühl der Verbundenheit mit der Natur.
Hier und da entdecken wir kleine Wasserfälle oder Teiche, die sich in der Schlucht verstecken. Achte auch auf einheimische Pflanzen und Tiere wie die Kanarische Kiefer und das scheue Berber-Erdhörnchen.
Als wir den Barranco del Álamo verließen, bot sich uns ein atemberaubender Anblick: sanft geschwungene grüne Hügel mit malerischen Häusern. Nur eine kleine Katze begleitete uns mit ihrem verschlafenen Blick. In der Ferne glitzerte das Meer, in dem sich die bunten Farben der hellen Häuser der Stadt wie in einem wunderschönen Kaleidoskop spiegelten.
Tipps für deinen Besuch:
- In wenigen Stunden lassen sich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Teror erkunden. Unbedingt sehenswert sind die beeindruckende Basílica de Nuestra Señora del Pino und die bunten Häuser mit ihren einzigartigen Balkonen, die wir bereits vorgestellt haben. Sonntags findet in der Regel der „Mercado Agrícola y Artesanal de Teror“ statt. Der Markt bietet frische Produkte, lokales Kunsthandwerk und traditionelle kanarische Köstlichkeiten.
- Vor der Wanderung zum Barranco del Álamo sollte man sich vergewissern, dass man geeignetes Schuhwerk und Kleidung sowie ausreichend Wasser dabei hat. Die Wanderung dauert je nach individuellem Tempo zwischen 1,5 und 3 Stunden. Da der Eingang zum Barranco del Alamo nicht leicht zu finden ist, sollte man sich vorher über die Route informiere und ein navigationsfähiges Handy oder ähnliches mitnehmen.
Zeit für eine leckere Portion Safran-Paella! Für uns ist ein Aufenthalt in Spanien erst dann wirklich perfekt, wenn wir diese kulinarische Ikone des Landes mehrmals probiert haben. Zuletzt gab es Paella mit Rindfleisch und Hühnchen. Traditionell in den Küstenregionen verankert und damit besonders authentisch sind vor allem die Varianten mit Meeresfrüchten und Fisch. An diesem Abend hat uns das Angebot des Restaurante El Gaitero ganz besonders überzeugt.
Während die Paella vor sich hin köchelt, probieren wir ein paar klassische kanarische Tapas.
Den Anfang machen die “Datiles con Tocino“: knusprig gebratener Speck wird zart um eine süße spanische Dattel gewickelt.
Die spanische Dattel, auch „dátil“ genannt, schmeckt herrlich süß mit einem Hauch von Karamell und Honig. Der gebratene Speck überzeugt durch seinen intensiven Geschmack und seinen reichhaltigen Fettgehalt. Jeder Bissen ist ein Genuss: Erst knuspert der Speck, dann entfaltet sich die süße Dattel.
Als nächstes kommt Pulpo a la Gallega, ein traditionelles galicisches Gericht aus dem Nordwesten Spaniens. Dabei wird zarter, gekochter Oktopus mit Olivenöl beträufelt und mit geräuchertem Paprikapulver bestreut.
Bei jedem Bissen schmeckt man den frischen, salzigen Geschmack des Meeres. Der Oktopus ist besonders fleischig und im Vergleich zu den kleineren, magereren Exemplaren zarter und saftiger. Das Paprikagewürz sorgt für eine tolle Geschmacksvielfalt und eine leichte Schärfe, die den Oktopus perfekt ergänzt.
Das war doch schon ganz gut, oder? Aber das war erst der Anfang! Jetzt ist endlich der Safranreis dran, perfekt gekocht und mit frischen Meeresfrüchten.
Die Paella offenbart eine beeindruckende Vielfalt: Von zarten Tintenfischringen über pralle Königsgarnelen und Muscheln bis hin zu saftigen Fischstücken – ein wahres Fest für Meeresfrüchte-Liebhaber. Mit jedem Löffel Reis stößt man auf einen kleinen Meeresfrüchte-Schatz.
Safran hat einen unverwechselbaren blumigen, erdigen und leicht süßlichen Geschmack. Jedes Reiskorn nimmt das einzigartige Aroma des Safrans auf und in Kombination mit den salzigen und herzhaften Meeresfrüchten entsteht ein saftiger und üppiger Geschmack. Ein Spritzer frischer Zitronensaft gibt dem Ganzen den letzten Schliff.
Als die Sonne während unseres entspannten Spaziergangs untergeht, denken wir schon an unseren nächsten Reisetag morgen in der lebhaften Hauptstadt Gran Canarias: Las Palmas. Mit ihren historischen Wahrzeichen, charmanten verwinkelten Straßen und lebhaften Märkten gibt es dort jede Menge zu sehen. Also, bleibt dran! Es warten weitere Sehenswürdigkeiten und köstliche Restaurants auf euch!