Unsere Tour durch Lissabon führt uns diesmal in den bezaubernden Stadtteil Alfama. Hier umgibt uns der Charme der Altstadt mit ihren engen Gassen, der historischen Architektur und den atemberaubenden Ausblicken auf die Stadt und das Meer. Die melancholischen Klänge des Fado, die aus den offenen Fenstern dringen, der rauchige Duft frisch gegrillter Sardinen und das geschäftige Treiben der Einheimischen, die ihrem Alltag nachgehen, begleiten uns auf unserem Spaziergang durch dieses Viertel.
Unsere Entdeckungsreise beginnt an der Kathedrale von Lissabon (Sé de Lisboa), einem der wichtigsten Wahrzeichen der Stadt. Das beeindruckende Bauwerk aus dem 12. Jahrhundert fasziniert mit romanischer Architektur und gotischen Elementen.
Die Kathedrale von Lissabon ist eines der ältesten und bedeutendsten sakralen Bauwerke der Stadt. Der Eintritt in das Hauptschiff der Kathedrale ist frei, gegen einen kleinen Obolus kann man auch die Kreuzgänge und die Schatzkammer besichtigen, in der wertvolle Artefakte und historische Relikte ausgestellt sind. Im Inneren herrscht eine ruhige und andächtige Atmosphäre, während die hohen Decken und die kunstvollen Steinmetzarbeiten einen tief in die Vergangenheit der Stadt eintauchen lassen.
Von der Kathedrale ist es nur ein kurzer Spaziergang den Hügel hinauf zum Castelo de São Jorge – aber schon der Weg dorthin ist ein Erlebnis. Unterwegs kommt man an einem der schönsten Aussichtspunkte Alfamas vorbei: dem Miradouro das Portas do Sol. Von hier aus hat man einen atemberaubenden Blick auf die terracottafarbenen Dächer, den glitzernden Tejo und die verwinkelten Gassen, die sich vor einem ausbreiten.
Der Weg schlängelt sich durch kopfsteingepflasterte Straßen, gesäumt von Mauern mit kunstvollen portugiesischen Mosaikmustern – den sogenannten Azulejos – und Blumen in leuchtenden Farben, vorbei an den ikonischen orangefarbenen Ziegeldächern, die sich über die ganze Stadt erstrecken.
Der Blick aufs Meer ist unglaublich beruhigend, und an klaren Tagen streicht die sanfte Brise über Gesicht und Haare und erfüllt die Luft mit einem Gefühl von Ruhe und Gelassenheit. In solchen Momenten möchte man am liebsten einen Gang zurückschalten, am Flussufer entlang schlendern und die Seele baumeln lassen.
Die Straßen Alfamas bieten ein faszinierendes Kaleidoskop an Eindrücken: kleine Cafés, lokale Geschäfte, historische Straßenbahnen und Oldtimer, die sich durch die engen Gassen schlängeln. Dieser Teil Lissabons strahlt ein unverwechselbares Altstadtflair aus, mit Wäsche, die von den Balkonen hängt, und freundlichen Einheimischen, die sich vor ihren Haustüren unterhalten. Hier verschmelzen Vergangenheit und Gegenwart zu einem zeitlosen Echo, das dem Viertel seine besondere Authentizität und lebendige Energie verleiht.
Das Castelo de São Jorge ist eine majestätische mittelalterliche Burg, die auf dem São Jorge-Hügel, auch bekannt als Alfama-Hügel, thront und einen beeindruckenden Panoramablick über die Stadt und den Tejo bietet. Schon beim Betreten des Castelo durch das imposante alte Tor spürt man das Gewicht der Geschichte – die im 11. Jahrhundert von den Mauren erbaute und später von den Portugiesen eroberte Festung ist ein echtes Relikt aus der bewegten Vergangenheit Lissabons.
Im Inneren der Festung lädt üppiges Grün mit mediterranen Pinien und Zypressen zum Verweilen ein und verwandelt die Umgebung in eine Oase der Ruhe, eingebettet in die historische Kulisse. Das mittelalterliche Flair ist allgegenwärtig, wenn man an den alten Steinmauern entlang schlendert.
Zu den schönsten Überraschungen auf dem Schlossgelände gehören die farbenprächtigen Pfauen, die sich frei bewegen und mit ihrer Schönheit bezaubern.
Besonders beeindruckend ist es, wenn einer von ihnen sein Rad schlägt und sein prächtiges Gefieder zur Schau stellt. Oft kommen sie ganz nah, stolzieren durch die Gärten und sorgen für einen märchenhaften Moment, wenn sie Seite an Seite mit den Besuchern umherlaufen.
Bei der Erkundung der Anlage darf ein Spaziergang entlang der Stadtmauer nicht fehlen. Hier hat man die Möglichkeit, die verschiedenen Türme zu besteigen und von oben einen einzigartigen Blick über die Stadt, die belebten Straßen und den in der Sonne glitzernden Tejo zu bewundern.
Zum krönenden Abschluss laden gemütliche Cafés mit Blick auf den Tejo dazu ein, die spektakuläre Szenerie bei einem Drink zu genießen. Eine wunderbare Gelegenheit, die besondere Atmosphäre dieser beeindruckenden Festung auf sich wirken zu lassen.
Tipps für deinen Besuch:
- Plane deinen Besuch: Informiere dich im Voraus über die Öffnungszeiten der Kathedrale von Lissabon (weitere Informationen hier) und überlege, ob du sie lieber am frühen Morgen oder am späten Nachmittag besuchen möchtest, um den Menschenmassen zu entgehen. Plane etwa 30 bis 60 Minuten für die Kathedrale und mindestens 1 bis 2 Stunden für das Castelo de São Jorge ein.
- Momente festhalten: Zum Miradouro das Portas do Sol und zum Castelo de São Jorge solltest du unbedingt eine Kamera bzw. ein kamerafähiges Handy mitnehmen, um atemberaubende Fotos zu schießen – besonders bei Sonnenauf- oder -untergang.
- Tickets für das Castelo de São Jorge (weitere Informationen findest du hier, Tickets gibt es z.B. hier) können online gekauft werden, sind aber auch vor Ort erhältlich.
Das Restaurant, das wir heute vorstellen möchten, liegt etwas versteckt in der Nähe der Kathedrale von Lissabon und besticht durch seine lebendige und einladende Atmosphäre. Die bunten Fliesenmuster auf den Tischen und an den Wänden erinnern an die typischen Fassaden Lissabons. Die abwechslungsreiche Speisekarte und die günstigen Preise ziehen Einheimische und Touristen gleichermaßen an. Da die Anzahl der Sitzplätze jedoch überschaubar ist, kann es schon mal vorkommen, dass man sich einen Tisch mit anderen Gästen teilen muss – eine gute Gelegenheit also, um ins Gespräch zu kommen.😉 Wer auf der Suche nach authentischer portugiesischer Küche ist, ist im „Lisboa Tu e Eu 2“ genau richtig.
Als erstes wollten wir unbedingt die legendären gegrillten Sardinen probieren. Schon den ganzen Tag über lag dieser verführerische, rauchig-würzige Duft in der Luft, als wir durch die Straßen Lissabons schlenderten. Als wir dann die Sardinen auf der Speisekarte entdeckt haben, haben wir natürlich nicht lange gefackelt und sie direkt bestellt.
Die gegrillten Sardinen werden mit Kartoffeln und frischen Frühlingszwiebeln und roten Zwiebeln serviert. Jeder Fisch ist frisch und perfekt gegrillt, die Haut leicht gebräunt. Ihr Geschmack ist intensiv und leicht salzig, ergänzt durch eine rauchige Note, die die natürlichen Aromen des Fisches wunderbar hervorhebt und das Gericht perfekt abrundet.
In Portugal werden gegrillte Sardinen häufig an Straßenständen angeboten, vor allem bei Sommerfesten wie den Festas de Santos Populares. Die Zubereitung ist einfach, aber genial: Das Grillen setzt die natürlichen Öle des Fisches frei und sorgt für eine knusprige Haut, die das saftige und schmackhafte Fleisch umhüllt. Was die portugiesische Sardine so besonders macht, ist ihre zarte Textur und ihr unverwechselbarer Umami-Geschmack.
Alheira eine traditionelle portugiesische Wurst wird mit Kartoffeln, Maisbrot und einem gebratenen Spiegelei serviert. Durch die besondere Zubereitung, bei der die Wurst oft leicht flachgedrückt wird, erhält sie eine unverwechselbare Form, die typisch für die portugiesische Küche ist.
Die Wurst selbst ist ein wahres Geschmackserlebnis mit herzhaften und rauchigen Aromen. Gewürzt mit Knoblauch, Paprika und verschiedenen Kräutern entfaltet sie einen reichen, aromatischen Geschmack. Wenn man das Spiegelei vorsichtig aufschneidet, fließt das Eigelb über die Wurst und macht das Gericht schön cremig. Zusammen mit den herzhaften Kartoffeln und dem leicht süßlichen Maisbrot wird dieses Gericht zum Inbegriff von Comfort Food – kräftig, sättigend und voll im Geschmack.
Unser letzter Gang des Abends war Kabeljau mit Sahne – eine besondere Kreation, die nicht offiziell auf der Speisekarte stand, sondern als Tagesgericht angeboten wurde. Der verarbeitete Kabeljau wird herzförmig angerichtet und großzügig mit Semmelbröseln bestreut, was ihm eine dezente Knusprigkeit verleiht.
In diesem Gericht kommt die große Leidenschaft der Portugiesen für Bacalhau, den getrockneten und gesalzenen Kabeljau, auch Stockfisch genannt, eindrucksvoll zum Ausdruck. Für die Portugiesen ist der Bacalhau ein wahres Nationalheiligtum! Der Fisch schmeckt mild, leicht süßlich und salzig. Das Fleisch ist schön fest und zart zugleich, mit einer saftigen, lockeren Textur. Die reichhaltige Sahne macht den Fisch samtig und mildert die salzige Note. Koriander und Oliven sorgen für einen frischen und belebenden Kontrast. Zum krönenden Abschluss wird das Ganze mit knusprigen Semmelbröseln garniert – ein rundum harmonisches Geschmackserlebnis!
Wir hoffen, dass dir unsere Tour durch Lissabon bis hierher gefallen hat! Beim nächsten Mal verlassen wir das Stadtzentrum und machen uns auf den Weg nach Sintra zum zauberhaften Palácio Nacional da Pena, einem beeindruckenden historischen Schloss mit märchenhafter Fassade und atemberaubender Aussicht. Bleib dran für weitere Abenteuer – bis bald!