Wenn du kräftige Aromen liebst – sei es die feurige Schärfe der Sichuan-Küche, die würzigen Masalas Indiens oder das intensive Umami thailändischer Currys – dann wirst du die afrikanische Küche lieben. Im Vergleich zu den Gewürzen Afrikas wirken all diese Küchen beinahe schon zurückhaltend.
Nachdem wir euch bereits beliebte Frankfurter Adressen der afrikanischen Küche wie das African Queen und das Erta Ale vorgestellt haben, nehmen wir euch diesmal mit ins Mommona.
Schon der Name verströmt eine besondere Wärme: Manche sehen darin das Bild eines schützenden Baumes, bei andere fühlen sich an eine mütterliche Umarmung erinnert.
Und wenn man das Restaurant betritt, fühlt man sich sofort in eine andere Welt versetzt: Bilder von Sonnenuntergängen über der Savanne, gemütliche Ledersofas und kunstvoll geschnitzte Ebenholzmasken an den Wänden schaffen einfach eine Atmosphäre voller Wärme und Lebensfreude.

Restaurantprofil
🏷️ Name des Restaurants: Mommona African Restaurant (Speisekarte hier)
📍 Adresse: Große Rittergasse 58, 60594 Frankfurt am Main
🍜 Küche: Afrikanisch (Äthiopisch, Eritreisch) – Reisgerichte, Teigtaschen, Suppen, Eintöpfe, Injera-Brot, vegane & vegetarische Gerichte etc.
💰 Preis: ca. 20 – 30 EUR pro Person (inkl. Getränke und Trinkgeld).
Afrikanische Spezialitäten sind nicht nur Eintöpfe und Gewürze – auch die afrikanische Fruchtbiere oder Dju Dju Biere sind wie flüssige Visitenkarten aus den Tropen: fruchtig, erfrischend, belebend und süffig.
Dju Dju Mango Bier
Saftige, reife Mango, leicht karamellisiert. Es beginnt mit einer üppigen, honigsüßen Aroma, gefolgt von einer bitteren Hopfennote und dem typischen, fermentierten Geschmack.
Dju Dju Ananas Bier
Weniger süß, dafür spritziger – wie frisch gepresster Ananassaft mit einem Spritzer Limette, sanft abgerundet durch Kohlensäure und ein malziges Aroma. Die Säure ist mild, nicht zu beißend und das Bier bleibt angenehm leicht und erfrischend.

Dju Dju Bananen Bier
Dieses Bier ist wie flüssiger Komfort – mit einer tiefen, karamellisierten Süße reifer Bananen. Es ist weich, leicht erdig und hat einen cremigen Körper. Es ist süß, aber nicht klebrig, leicht säuerlich und hat einen subtilen Vanillegeschmack, der von einer feinen natürlichen Gärungsnote begleitet wird.
Dju Dju Passionsfrucht Bier
Ein wirklich erfrischendes Bier, das den intensiven, prickelnden Geschmack reifer Passionsfrüchte einfängt. Schon beim ersten Schluck spürt man die belebende Säure, die von einer feinen Süße begleitet wird. Im Gegensatz zu anderen süßen Fruchtbieren bleibt dieses klar, lebendig und endet mit einem trockenen, sauberen Abgang.
Das sind unsere Lieblingsbiere, aber im Mommona gibt es noch viel mehr zu entdecken – von Palmwein bis hin zu anderen afrikanischen Bieren.
Kürbis-Mango-Ingwer-Chili-Suppe


Diese Suppe fühlt sich an wie eine warme Umarmung mit feurigem Kick. Cremiger Kürbis trifft auf fruchtige Mango, dazu kommt die angenehme Schärfe von Ingwer und ein Hauch Chili.
Der fein pürierte Kürbis verschmilzt mit der spritzigen Süße der Mango, während der Ingwer angenehm kribbelt und die Sinne weckt. Kaum hat man sich ganz in die wohlig-warme Tiefe der Aromen fallen lassen, tritt das Chili mit einem leichten, belebenden Prickeln hervor. Ein Klecks Joghurt sorgt mit seiner milden Säure für Frische und rundet das Geschmackserlebnis ab.
Zarte, sonnengetrocknete Chilifäden verleihen der Suppe einen feinen Umami-Kick und einen dezenten Crunch.
Dazu gibt es ein Stück fluffiges Fladenbrot mit knuspriger Kruste. Einfach abbrechen, eintunken und die Schaumsuppe mit dem Joghurt auflöffeln. So einfach. Und so köstlich.

Nordafrikanischer Hummus (vegan)

Hummus ist ein cremiges, kaltes Kichererbsenpüree, das mit nussigem Tahini (Sesammus), hochwertigem Olivenöl und warmen nordafrikanischen Gewürzen verfeinert wird.
Das Püree ist unglaublich samtig, fast wie Mousse, aber noch zarter, und es schmilzt auf der Zunge. Der Hummus von Mommoma ist besonders mild und zurückhaltend im Geschmack – mit einer feinen Sesam-Nussigkeit, einem Hauch Knoblauch und einer cremigen, fast milchigen Textur.
Obenauf glänzt ein großzügiger Schuss goldgelbes Olivenöl – fruchtig, reichhaltig, mit einem zarten, pfeffrigen Abgang. Eine Prise rostroter Gewürze (vermutlich Ras el Hanout) bringt eine angenehme Schärfe ins Spiel, die aber nicht zu dominant ist. Einige grüne Oliven in feiner Salzlake setzen einen aromatischen Kontrast.
Kalt serviert ist der Hummus besonders erfrischend – perfekt, um ihn mit warmem Brot aufzunehmen und jeden Bissen in vollen Zügen zu genießen.

Gored Gored sind zarte Rinderwürfel, die kurz angebraten und mit einer Mischung traditioneller Gewürze verfeinert werden.

Umhüllt von Berbere, einer äthiopischen Gewürzmischung, erhält das Fleisch einen rauchigen, erdigen und leicht blumigen Geschmack. Die Schärfe der Chili, die bittersüße Wärme des Bockshornklees, die Tiefe des Knoblauchs und die zitrusartige Frische des Korarima (äthiopischer Kardamom) vermischen sich zu einem explosiven Geschmackserlebnis.
Ein mit Essig angemachter Salat sorgt für eine angenehme Balance zu den intensiven Aromen des Fleisches und bringt erfrischende Säure.
Das Ganze wird mit Injera serviert, dem ikonischen, leicht säuerlichen Fladenbrot aus Teffmehl. Es ist luftig und saugfähig, perfekt, um das Gericht mit den Händen aufzunehmen, einzutauchen und die Aromen voll aufzusaugen.

Wenn du die Aromen noch weiter intensivieren möchtest, kannst du nach weiteren Gewürzen fragen.
- Da wäre das rot-braune Gewürz, eine dicke, rauchige Gewürzpaste mit einer tiefen, komplexen Wärme, die sich langsam auf der Zunge entfaltet.
- Das orange-rote Gewürz (Mitmita) ist Äthiopiens feuriges Chilipulver, das mit Kardamom und Nelken gemischt wird. Bereits eine kleine Prise sorgt für ein sofortiges prickelndes Gefühl auf den Lippen.
Ihr könnt alles auf einem großen Teller teilen und die Aromen nach Lust und Laune kombinieren, indem ihr verschiedene Bissen in Injera einwickelt. Ein authentisches äthiopisches Festmahl ist ein richtig interaktives Erlebnis.

Es gibt keine Gabeln, zum Essen werden nur die Hände verwendet. Reiß ein Stück Injera ab, nimm etwas Rindfleisch und etwas Salat und falte alles zu einem köstlichen Bissen. Schärfe, Säure, Rauch und Umami – alles in einem.
Zigni Derho – Hähnchenkeule und ein gekochtes Ei in scharfer Tomatensauce, gewürzt nach tradioneller Art
Dieses feurige Schmorgericht vereint eine butterzarte Hähnchenkeule und ein gekochtes Ei, eingebettet in eine kräftig gewürzte, rauchige Tomatensauce.

Die Sauce wird langsam eingekocht und mit karamellisierten Zwiebeln, Berbere und traditionellen Gewürzen verfeinert. Sie ist intensiv, leicht rauchig und voll im Geschmack. Berbere sorgt für die Schärfe, Korerima (äthiopischer Kardamom) und Bockshornklee bringen eine erdige Süße, während im Hintergrund feine Noten von Kreuzkümmel und Nelken mitschwingen.
Die Hähnchenkeule wird ohne Haut, aber mit Knochen geschmort, bis sie ganz zart ist und die Aromen der Sauce aufgenommen hat.
Ein hartgekochtes Ei in der Sauce macht das Ganze noch cremiger und runder im Geschmack. Und natürlich darf Injera, das leicht säuerliche Fladenbrot aus Teffmehl, nicht fehlen, das die Sauce wie ein Schwamm aufsaugt.
Keyh Kiwa – zart gebratenes Lamm- oder Kalbfleisch in traditionell geklärter Gewürzbutter mit Zwiebeln, Peperoni und Chilischoten.

Bei diesem ostafrikanischen Gericht wird das zarte Lamm- oder Kalbfleisch langsam in goldbrauner Niter Kibbeh gegart, einer geklärten Butter, die mit Knoblauch, Ingwer, Bockshornklee und Kurkuma aromatisch verfeinert ist.
Die Zwiebeln und Chilischoten werden so lange karamellisiert, bis sie weich und herrlich süß-pikant sind. Sie runden das Gericht perfekt ab.

Wir haben beide Varianten – mit Lamm- und mit Kalbfleisch – probiert:
- Das Lammfleisch ist kräftig, schön bissfest und hat diesen intensiven, charakteristischen Geschmack, der bei jedem Bissen zur Geltung kommt.
- Das Kalbfleisch ist hingegen etwas milder, aber trotzdem sehr aromatisch. Es ist zart, fast schon samtig, und hat eine natürliche, leichte Süße.
Beide Varianten sind sehr lecker, harmonisch gewürzt und zeichnen sich durch eine nussig-würzige Butter-Note aus, die sich wohlig im Mund entfaltet.
Dazu gibt es einen knackigen, leicht säuerlichen Salat und ebenfalls Injera-Fladenbrot, mit dem sich die Sauce bis zum letzten Rest aufnehmen lässt.



Quanta – gedörrtes Rindfleisch mit Injera und einem gekochten Ei

Stell dir Beef Jerky vor, nur dunkler, intensiver, rauchiger und mit mehr Umami, Schärfe und Tiefe. Genau das ist Quanta.
Dünne Rindfleischstreifen werden gesalzen, in der Sonne getrocknet und geräuchert, bis sie ihre kräftige, bissfeste Textur und ihr unverwechselbares Aroma erhalten. Durch die Trocknung und die Gewürze erhält das Fleisch eine dunkelviolette bis fast schwarze Farbe.
Dazu gibt es eine dicke, glänzende Sauce, die ebenfalls tiefdunkel ist und vermutlich aus langsam eingekochten Tomaten, Zwiebeln und reichlich Berbere besteht. Sie ist rauchig, leicht süßlich, erdig und unglaublich aromatisch. Jedes Fleischstück wird darin von einem warmen, würzigen Mix aus Säure, Tiefe und Umami umhüllt.
Am besten isst man Quanta mit den Händen: ein Stück Injera abreißen, das Fleisch aufnehmen und langsam kauen – so entfalten sich Rauch, Gewürze und Aromen Stück für Stück auf der Zunge.

Die Mommona-Probierplatte bietet eine bunte Auswahl äthiopischer Köstlichkeiten für eine oder zwei Personen, wahlweise vegan oder mit Fleisch.
Bei Mommona ist die Auswahl riesig – da fällt die Entscheidung wirklich schwer! Wenn du dich nicht entscheiden kannst, ist die Probierplatte genau das Richtige für dich. Sie enthält eine liebevoll zusammengestellte Auswahl der besten Gerichte des Hauses und ist ein wahres Geschmacksfeuerwerk.
Serviert wird das Ganze wie ein buntes Mosaik aus Aromen, angerichtet auf weichem, säuerlichem Injera-Fladenbrot – perfekt zum Dippen, Kombinieren und Genießen.

Auf der Platte findest du:
- Erdige, leicht cremige rote Linsen in einer Berbere-Sauce – rauchig, ein bisschen süßlich und mit angenehmer Schärfe.
- Eine hausgemachte Spinatsauce, frisch und säuerlich mit einer milden Würze, samtig und mit einem leichten Biss durch die frischen Spinatblätter.
- Ein mildes Gemüsecurry mit Kartoffeln, Kohl und Karotten, das durch Kurkuma eine warme, leicht erdige Note erhält.
- Geröstete und feingemahlene Kichererbsen – fein, herzhaft, nussig und würzig. Perfekt zum Verteilen auf Injera und kombinieren mit den anderen Gerichten.
- Xaeda Klwa: Zart geschmortes Lamm in geklärter Butter, zusammen mit karamellisierten Zwiebeln und Pfeffer, so lange gegart, bis es butterzart zerfällt. Dezent gewürzt, damit der natürliche Geschmack des Fleisches richtig zur Geltung kommt.
- Rindfleisch in würziger Tomatensauce: reichhaltig, leicht süßlich und intensiv würzig, ähnlich den chinesischen Hong-Shao-Gerichten, aber mit der feurigen Berbere-Note.
- Das gewürzte Hackfleisch ist rauchig, scharf und intensiv würzig. Die Tomatensauce umhüllt das Hackfleisch, sorgt für Wärme und Würze und wird durch die nussige, reichhaltige geklärte Butter veredelt.
Alles wird auf einer großen Gemeinschaftsplatte serviert, wobei Injera als „Besteck“ dient. Dazu gibt es einen knackigen, säuerlichen Salat, der die Schärfe wunderbar ausgleicht. Einfach eintauchen, mischen, kombinieren und nach Herzenslust genießen!
Wir lieben das fluffige Injera und entscheiden uns deshalb meistens für Gerichte, die damit serviert werden. Alternativ gibt es bei Mommona auch viele leckere Gerichte mit Reis. Außerdem gibt es eine große Auswahl an veganen Gerichten.
Die vielfältigen Landschaften, das abwechslungsreiche Klima und die vielen Kulturen Afrikas haben eine unglaubliche Fülle an heimischen Gewürzen, Gemüse und Früchten hervorgebracht. Diese natürliche Vielfalt prägt den typischen Kochstil, bei dem viele verschiedene Zutaten zusammenkommen. Denk zum Beispiel an Grillfleisch, das mit Currys, cremigen Dressings oder fruchtigen Tomatensaucen verfeinert wird.

Durch Einflüsse aus der französischen, italienischen und nahöstlichen Küche ist die afrikanische Küche heute ein echter „Schmelztiegel“ – ein spannendes Zusammenspiel aus Rösten, Kochen, Schmoren und Dünsten, das Vielfalt und Harmonie vereint.